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Pakistan: Christliche Tagelöhner unter Druck und in Not
Frankfurt am Main. „Ich hoffe, diese E-Mail wird Sie bei guter Gesundheit finden. Ich bitte Sie inständig um Hilfe für unsere armen Mitchristen in Pakistan. Ich weiß, dass es aufgrund dieser Pandemie überall auf der Welt gleich ist. Und Pakistan ist keine Ausnahme, aber die Christen in Pakistan leiden mehr als alle anderen religiösen Minderheiten in Pakistan. Die Regierung hat begonnen, den Menschen zu helfen, aber die Organisatoren und Vertreter der Regierung haben ihre Agenda der islamischen Brüderlichkeit, so dass sie Nicht-Muslimen nichts geben. Es sind jedoch zwei Monate her seit Beginn dieser Situation, und das ist auch der Grund für unsere Bitte: Wir sind besorgt, dass die Menschen so verzweifelt geworden sind, dass sie ihre Religion und sogar ihre Kinder verlassen oder sie gegen Essen eintauschen. Wir können uns nicht zurücklehnen und zusehen. Ich hoffe, ich kann auf Ihre Unterstützung und Hilfe in verzweifelten Zeiten bauen.“ (Aneeqa Maria Anthony, Lahore, 5.5.2020)
„Die durch das Corona-Virus verursachte Situation hat zum Stillstand geführt. In Pakistan sind nur die Sanitätshäuser, die Obst- und Gemüseläden, die Gemischtwarenläden mit Lebensmitteln und die Tankstellen offen. Alles andere ist geschlossen.
In meiner Gemeinde arbeiten 95 Leute in Ziegeleien, und nun sind sie arbeitslos geworden. Ihre Situation ist miserabel, denn sie haben nichts anderes gelernt, als Ziegel herzustellen. Ihr größtes Problem ist es, Geld vom Ziegeleibesitzer zu bekommen. Sie arbeiten in der Regel unter freiem Himmel, aber in der Regenzeit können sie wochenlang nicht arbeiten. Das gesamte Jahr müssen sie sich finanziellen Problemen stellen. Diejenigen, die vom Ziegeleibesitzer Darlehen genommen haben, sind in einer verzweifelten Lage, denn der Ziegeleibesitzer besteht auf regelmäßige Rückzahlung. Einige haben ihre Kinder mitgenommen, um die Schulden abzuarbeiten. Die aktuelle Situation fördert die Kinderzwangsarbeit, und die Kinder erhalten keine Bildung und werden in der Zukunft wie ihre Eltern als Sklaven arbeiten.
Wegen ihrer Situation leiden viele dieser Tagelöhner unter Hepatitis, Herzkrankheiten, Magenproblemen und Sehstörungen. Sie haben kein Geld für richtiges Essen und richtige Medikamente.
30 Familien in meiner Gemeinde brauchen dringend finanzielle Hilfe für Medikamente und Lebensmittel. Ich möchte jede mit 5000 Pakistanischen Rupien (ca. 30 €) unterstützen.
Ich werde Ihnen für Ihre freundliche Unterstützung sehr dankbar sein.“ (Pater Aftab Paul, Faisalabad, 2.5.2020)
Innerhalb von drei Tagen erhielten wir – unabhängig voneinander – diese beiden Hilferufe, einen von Aneeqa Maria Anthony, die uns noch vor drei Monaten in Bonn über die Lage der Frau in Pakistan und über ihre Arbeit berichtete; den anderen von Pater Aftab Paul, der sich (unter anderem) um die bedrängten und notleidenden Ziegeleiarbeiterfamilien in der Diözese Faisalabad kümmert. Mit seinem inzwischen verstorbenen Mitbruder, Pater Nisar Barkat, hatte der Verein Pakistanhilfe VS in Kooperation mit der IGFM 400 Ziegeleiarbeiter-Kindern einen Vorschulunterricht ermöglicht und sie damit vor Analphabetentum und Sklaverei bewahrt. Nach erfolgreichem Abschluss dieses Unterrichts wurden die Kinder in eine reguläre Schule eingegliedert.
Beide Briefe sprechen für sich. 30 € für eine Familie, vielleicht auch 60 € für zwei? Pater Aftab Paul hat auch ganz konkrete Vorstellungen, wie den Armen geholfen werden kann. Bitte helfen Sie mit, dass er sein Vorhaben verwirklichen und auch Aneeqa Maria Anthony helfen kann. – Sie können unter dem Stichwort ‚Pakistanhilfe‘ >>> Online spenden
Herzlichen Dank!
Willkommen in Deutschland!
D: „Asia Bibi will nach Deutschland ausreisen“ – Vatican News https://t.co/NLZ7bsr3QG
— Heinz Josef Ernst (@ernesto4711) 11. November 2018
Einladung zum IGFM-Stand am 27. Juni 2015 in Villingen
Am Rande des 2. Ökumenischen Kirchentages Villingen-Schwenningen vom 26. bis 28. Juni 2015 ist das IGFM-Team VS mit einem Info-Stand in der Oberen Straße vertreten. Und zwar nur am Samstag von 09 bis 15 Uhr. Sie finden uns vor dem Geschäft Singer Optik.
Die thematischen Schwerpunkte sind:
- Verfolgte Christen und andere religiöse Minderheiten 2015 im Irak und in Syrien – Möglichkeiten zur Humanitären Hilfe
- Situation der Christen in der Türkei – 100 Jahre nach dem Völkermord 1915
- Inhaftierte und gefolterte Pastoren im Iran
- Die Situation der Pakistanischen Christen
- Appelle zugunsten
des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi (Muslim),
der wegen angeblicher Blasphemie in der Todeszelle sitzenden pakistanischen Christen,
der iranischen Pastoren Abedini und Irani,
der in Myanmar verfolgten Rohingya-Muslime, die teilweise im Meer ertrinken, ähnlich wie die Flüchtlinge im Mittelmeer
Wer hilft den Flüchtlingen?
Überfordertes Uno-Hilfswerk: Bedroht und verfolgt? Kommen Sie 2020 wieder http://t.co/dIDIY10yeN via @SPIEGELONLINE
— Heinz Josef Ernst (@ernesto4711) 4. April 2015
Schulprojekt für weitere 200 Kinder gestartet
VS-Villingen. „Es war eine wundervolle Zeit in Deutschland“, schrieb unser pakistanischer Projektpartner Father Nisar Barkat nach seiner Rückkehr Anfang August in Pakistan. Unter anderem war er am 12./13. Juli in Villingen und am 19. Juli Gast beim IGFM-Arbeitskreis „Religionsfreiheit weltweit“ in Frankfurt am Main. Am 12. Juli sprach er über folgende Themen:
- Pakistan – das Land
- Probleme in Pakistan
- biased education (einseitige Erziehung)
- bonded labour (Schuldknechtschaft)
- forced conversions and marriages (Zwangskonversionen und Zwangsehen)
- blasphemy laws (Missbrauch der Blasphemieparagrafen)
- Schulbildung in der Gemeinde
- Religionsunterricht in der Gemeinde
- Projekt: Education for the working Children at Brick Kiln Families (Schule für arbeitende Kinder aus Ziegeleiarbeiterfamilien)
Der Bericht über das erfolgreiche verlaufene Vorschulprojekt für 200 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren aus Ziegeleiarbeiterfamilien bildete den Höhepunkt. 125 Kinder bestanden das Abschlußexamen nach 12 Monaten auf Anhieb, während 75 Kinder es durch zusätzliche Betreuung im zweiten Anlauf schafften. Somit wurde das Projektziel, dass alle Kinder nach der Vorschule in eine reguläre Schule aufgenommen werden können, erreicht. Dieser Erfolg veranlasste Father Nisar Barkat, ein neues Projekt mit ebenfalls 200 Kindern im Mai 2014 zu beginnen. Der Verein Pakistanhilfe VS ist zur Unterstützung bereit und hofft dabei auf die Mithilfe der bisherigen Spender sowie auf die Gewinnung neuer Spender. >>>Zur Projektbeschreibung (Spendenflyer) Zum Abschluss seines Besuchs in Villingen feierte er – gemeinsam mit Vikar Thomas Huber – die Heilige Messe im Villinger Münster. – HJE
Mit Bildung gegen Kinderarbeit und Boko-Haram-Terror
VS-Villingen. Die Arbeitsgruppe VS der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) informierte in der Fußgängerzone über das Projekt „Schule statt Kinderarbeit“, mit dem 200 pakistanische Kinder aus Ziegeleiarbeiterfamilien eine Berufs- und Lebensperspektive bekommen haben. Dabei erfolgte eine Einladung zum Treffen mit dem Projektleiter vor Ort, Father Nisar Barkat, am 12. Juli 2014, 19 Uhr, im Pfarrzentrum Heilig Kreuz Villingen.
Unter dem Motto: „Bring Back Our Girls“ – siehe Foto – wurde auf die Situation der von Islamisten entführten und zwangskonvertierten Schülerinnen in Nigeria aufmerksam gemacht.
Nach Überzeugung der IGFM ist Bildung die wirksamste Waffe gegen den Boko-Haram-Terror in Nigeria. „Boko Haram will den Rückschritt ins Mittelalter. Für Boko Haram gibt der Koran Antwort auf alle Fragen, mehr Wissen braucht es nicht. Ihr Programm „westliche Bildung ist Sünde“ ist konsequent. Es schließt Freiheit und Menschenrechte aus. Frauen weg von der Straße ins Haus. Frauen haben keine Stimme, also brauchen sie auch nicht zur Schule. Bildung ist jedoch der beste Weg, das Mittelalter hinter sich zu lassen. Es reicht nicht, wütend und bestürzt über die Entführungen zu sein. Man kann etwas tun, man muss etwas tun! Darum fördert die IGFM die Bildung junger Mädchen. >>>Mehr
Menschenrechtsverletzungen in Saudi-Arabien und Katar wurden ebenfalls thematisiert. Unfassbar: Weil ein saudi-arabischer Blogger Muslime, Christen, Juden und Atheisten als gleichwertig bezeichnete, wurde er zu zehn Jahren Gefängnis und 1000 Peitschenhiebe verurteilt. Außerdem soll er eine Geldstrafe in Höhe von ca. 200.000 Euro zahlen.
Unterschriftsaktionen für zwei zum Tode verurteilte Christinnen und für einen iranischen Pastor standen ebenfalls im Mittelpunkt des Auftritts am vergangenen Samstag. – HJE
600 Gläubige erleben die Hölle nach einem Gottesdienst
Der Projektpartner des Vereins Pakistanhilfe VS, Pfarrer Nisar Barkat aus Faisalabad/Pakistan, sandte uns folgenden Bericht, der schockierende Details der Selbstmordattacke auf die Kirche in Peshawar wiedergibt:
„Am 22. September 2013 betrauerte die christliche Gemeinschaft in ganz Pakistan die brutalen Tötungen unserer Brüder, Schwestern und sogar kleiner Kinder durch einen Selbstmordanschlag auf die All-Saints-Kirche in Peshawar, der Hauptstadt von Khyber Pakhtun Khawa (KPK). Es ist der tödlichste Anschlag auf die christliche Minderheit, eine andere Art und Weise der Christenverfolgung in Pakistan.
Die Kirche war mit mehr als 600 Kindern, Frauen und Männern zum Sonntagsgebet gefüllt. Als der Priester die letzten Worte sprach, griffen zwei Selbstmordattentäter an. Zunächst warfen sie Handgranaten und sprengten sich später selbst in die Luft mit über 100 Toten in der Folge. Es gibt viele Familien, die mehrere Verluste zu beklagen haben. „Es gab Explosionen und für uns war es die Hölle“, sagte Nazir John, der in der Kirche war. „Als ich wieder zu Bewusstsein kam, fand ich nur Rauch, Staub, Blut und schreiende Menschen und überall abgerissene Körperteile.“ Ein Schullehrer berichtete: „Ich sah kleine unschuldige Kinder weinen und sterben, ihre Schnabelflaschen waren mit Blut bespritzt, und ich sah ein zweijähriges Kind ohne Kopf.“ „Eine große Explosion riss mich zu Boden, und als ich wieder zu Sinnen kam, folgte eine zweite Explosion und ich sah überall verwundete Menschen,“ berichtet Khan. Doktor Mohammed Iqbal vom Lady-Reading-Krankenhaus in Peshawar berichtet von 78 Toten und 146 Verwundeten. Sein Kollege Sher Ali bestätigte die Zahlen.
Es gibt im Lady-Reading-Krankenhaus viele Menschen, die sehr dringend Blut, Medizin, chirurgische Eingriffe und besonders unsere Gebete benötigen. Ganz Pakistan trauert um diese Toten und verkündete drei Tage lange Trauerprozessionen im ganzen Land. Alle Kirchen, Missionsstationen und Schulen werden für die nächsten drei Tage geschlossen bleiben.
Fast 200.000 Christen leben in KPK, davon 70.000 in Peshawar. Nach diesen Angriffen fürchten die Christen in ganz Pakistan um ihr Leben. Wir rufen Sie auf, für die Opfer und ihre Familien zu beten, die unter einem großen Schock stehen und in Angst und Verfolgung leben. Bitte kontaktieren Sie uns für weitere Informationen.“
Pakistan: Umstrittenes Blasphemiegesetz
Check out Pakistan: Umstrittenes Blasphemiegesetz @ http://t.co/ClXOGekn8j
— Heinz Josef Ernst (@ernesto4711) October 13, 2013