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Archiv der Kategorie: Irak
Herzliche Einladung zum Vortrag “Flüchtlinge im kurdischen Nordirak” am 1. März 2018
Villingen-Schwenningen. Die Arbeitsgruppe VS der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) lädt zu einem Vortrag von Khalil al Rasho über die aktuelle humanitäre Hilfe der IGFM im kurdischen Nordirak ein. Dort harren seit 2014 nach wie vor 1,5 Millionen Flüchtlinge in großen Flüchtlingscamps, bei Verwandten oder in wilden Camps aus, die sich dort von den Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) in Sicherheit gebracht hatten. Jeder vierte Einwohner ist ein Flüchtling.
Ein Ärzteehepaar, das die gespendeten Arzneimittel austeilte, schrieb uns nach seiner Rückkehr: „Wir konnten das abgeriegelte Shingal nicht erreichen und haben daher Medikamente dorthin schmuggeln lassen. Am traurigsten stimmen uns die Kurden ein. Diese verstehen die Welt nicht mehr. Und genau deswegen lassen wir uns nicht abschrecken und planen weiter. Sobald es Khalil al Rasho gelingen sollte, eine Genehmigung für uns zu erhalten, werden wir erneut dorthin reisen, um die aktuelle Sache zu Ende zu bringen. Wir vertrauen ihm und der IGFM, dass er deshalb keine Kompromisse eingehen wird, die wir alle nicht mittragen können.“
Termin: Donnerstag, 1. März 2018, 19.30 Uhr
Referent: Khalil al Rasho, IGFM-Mitarbeiter
Ort: Pfarrzentrum Heilig Kreuz, Kleiner Saal, 78048 Villingen-Schwenningen, Stadtbezirk Villingen
Eintritt frei, Spenden sind erbeten >>>Download Einladungsflyer
Anmerkung: Kurden im Nordirak berichteten der IGFM, dass sie türkische Angriffe auch in das nordirakische Shingal-Gebiet befürchten. Die türkische Luftwaffe hatte dort in der Vergangenheit bereits wiederholt Luftangriffe geführt.
Hearing zur Lage der aramäischen Minderheit in Syrien und im Irak
Konstanz. Die Forschungsstelle für aramäische Studien im Fachbereich Geschichte und Soziologie der Universität Konstanz lädt zu einem wissenschaftlichen und öffentlichen Hearing über die Lage der aramäischsprachigen Minderheit in Syrien und im Irak ein. Die Eröffnung ist am 22. November 2014, 09.00 Uhr mit dem Vortrag von Frau Prof. Weltecke “Geschichte der Religionen”. Die Hintergründe des Konflikts werden ab 11.30 Uhr in drei Referaten beleuchtet, darunter ist ein Beitrag um 12 Uhr von Frau Prof. Dr. Christine Schirrmacher, Uni Bonn: “Geschichte, Religion und Politik des Nahen Ostens: Hintergründe der gegenwärtigen Neuordnung”.
Um 15 Uhr spricht der Patriarch der Caldäisch-katholischen Kirche Lous Raphael I. Sako zum Thema: “Peaceful coexistence of Christians and Muslims in the Middle East: A historical overview” (Friedliche Ko-Existenz zwischen Christen im Nahen Osten: Ein historicher überblick).
Um 20 Uhr gibt es eine Podiumsdiskussion mit dem Patriarchen Sako, an der auch der internationale Präsident der IGFM, Prof. Dr. Thomas Schirrmacher beteiligt ist. Das komplette Programm steht hier >>>zum Download bereit. Es können auch nur einzelne Vorträge besucht werden. Interessierte Teilnehmer sollten sich vor Tagungsbeginn unter 07531 885623 telefonisch anmelden. Eine Teilnehmergebühr wird nicht erhoben. Ort der Veranstaltung: Christuskirche St. Konrad, Münsterplatz/Gymnasiumgasse, 78462 Konstanz.
“Aus” für die Christenheit im Irak?
Frankfurt am Main/Mossul. Am 18. Juli 2014 wurden die Christen in Mossul im Norden des Irak von der radikalislamischen Terrorgruppe ISIS vor die Wahl gestellt, zum Islam überzutreten, die Stadt zu verlassen oder getötet zu werden. Die Christen, die ihren Glauben behalten wollten, wurden mit Gewalt gezwungen, ihre Häuser zu verlassen; die Häuser wurden von den ISIS-Milizen konfisziert. Maryam Haddad aus Mossul berichtete in einer Mail an die IGFM: „Sie raubten alles, was wir besaßen; einschließlich Geld, Personalpapiere und schließlich die Autos, als wir die Checkpoints passierten, um die Stadt zu verlassen. Kirchen und Klöster wurden bis auf die Grundmauern niedergebrannt, es ist einfach nur schrecklich. Im Moment sind wir über 1000 Flüchtlinge, einschließlich Frauen, Kinder und ältere Menschen, die überhaupt kein Zuhause mehr haben. Wir leben in Notunterkünften und haben nur zu geringen Mengen Wasser und Essen Zugang. Bitte helfen Sie uns. Sie sind diejenigen, die uns am ehestens unsere Würde zurückgeben können, die uns so brutal genommen wurde.“ Frau Haddad unterstrich ihren Bericht mit Fotos von brennenden und zerstörten Kirchen und hilfesuchenden Flüchtlingen in Notunterkünften. Die IGFM hilft seit mehreren Jahren im Irak. Zunächst waren es Waisenkinder im Kloster Deir Al-Sayid im Norden Iraks und ein Schulprojekt in Bagdad. In den Jahren 2010 bis 2012 brachten wir in einem Dialog-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (IfA) christliche, muslimische und jesidische Frauen an einen Tisch, damit sie über ein Praktikum im Schneiderhandwerk lernen, Spannungen und Vorurteile zwischen den Religionen abzubauen. Ein überaus erfolgreiches Projekt, das auch die Männer neugierig machte, nun aber durch ISIS zerstört wurde. Durch diese Initiativen und andere in Zusammenarbeit mit der syrisch-orthodoxen Kirche und chäldäisch-katholischen Kirche durchgeführte Initiativen haben wir einen stabilen Kontakt zu den Christen. Sowohl der chaldäisch-kath. Patriarch Rafael I Sako als auch der syrisch-orthodoxe Erzdiakon Imanuel Youkhana sind Preisträger der von der IGFM verwalteten Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen und waren mehrfach Gast der IGFM. Nach über 1700 Jahren aktivem Christentum scheint es ein jähes Ende zu finden, wenn wir die Menschen dort mit ihrem Schicksal alleinlassen. Bitte, helfen Sie mit einer Sonderspende für die Christen im Irak. gez. Karl Hafen, Geschäftsf. Vorsitzender der IGFM
Spendenkonto der IGFM: 23 000 725, Taunussparkasse BLZ 512 500 00; IBAN: DE73 5125 0000 0023 0007 25, BIC HELADEF1TSK